dafür setzen wir uns ein

Wir setzen uns ein für die Erhaltung der wertvollen Naturlandschaft in unserer Nachbarschaft. Wir lehnen den Entwurf der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt ab, der die Anlage von Äckern, sog. Bauerngärten und Liegenwiesen sowie den Neubau von rund 5000 m Wegen vorsieht. Diese Pläne hätten die Zerstörung der Vorkommen zahlreicher streng geschützter und gefährdeter Tierarten zur Folge. Sie würden die Landschaft als naturnahe Erholungsfläche für uns als Spaziergänger, Jogger und Naturbeobachter zerstören.

Statt dessen sollte das ökologisch hochwertige Gebiet als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden.


Eine steppenartige Naturlandschaft erstreckt sich auf etwa 60 ha Fläche zwischen dem Neubaugebiet der Landstadt Gatow und dem Militärhistorischen Museum (auch „Luftwaffenmuseum“) in den Spandauer Ortsteilen Kladow und Gatow. Seitdem die britischen Streitkräfte vor rund 20 Jahren abzogen wurde der ehemalige Flughafen im Norden zum Museum für Flugzeug-Oldtimer und im Süden zum Neubaugebiet entwickelt. Die Mitte blieb zunächst ungenutzt liegen und entwickelte sich durch natürliche Sukzession zu einem wertvollen Lebensraum für gefährdete Tierarten, wie Braunkehlchen, Schwarzkehlchen, Grauammer, Feldlerche, Neuntöter, Wendehals und Zauneidechse. Auch Sperbergrasmücke, Wachtelkönig und Wiedehopf wurden zeitweilig festgestellt, der Kranich ist Nahrungsgast. Das Braunkehlchen-Vorkommen von rund 15 Paaren dürfte das individuenreichste Einzelvorkommen innerhalb der Berliner Landesgrenzen sein.                                                                                                           Für das im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) befindliche Gebiet wurde schon in den 90er Jahren die Entwicklung einer naturnahen Parklandschaft als Ausgleichsmaßnahme für die Anlage des Neubaugebietes vorgesehen. Die Vorgaben des Entwurfes zum Bebauungsplan sahen  die Entwicklung artenreicher Mähwiesen, Staudenfluren und einzelner Gehölze vor, was ein sinnvoller Ausgleich für die verloren gegangenen Lebensräume gewesen wäre. Als die Planungen um das Jahr 2010 von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (SenStadtUm) aufgegriffen wurden, kam es dann eigenartigerweise zu einer Ausschreibung mit der Vorgabe einer „Urbanen Landwirtschaft“, d.h. die Entwicklung von Äckern und Gärten.  SenStadtUm beauftragte ein Planungsbüro mit Kartierungen im Gebiet und die hohe Bedeutung für die genannten Arten konnte bestätigt werden. Paradoxerweise wurde jedoch der Entwurf des Architektenbüros CS Kiefer prämiert, der die Zerstörung der wertvollsten Flächen vorsieht: Äcker, Bauerngärten und eine Liege- wiese sollen gerade auf der Teilfläche mit der höchsten Braunkehlchen- und Feldlerchen-Dichte entstehen.                                                                                                                                 Die Naturschutzverbände forderten eine Überarbeitung der Pläne, der vorgeblich auch entsprochen wurde: Die Verluste an Vorkommen gefährdeter Arten sollen nun durch Entwicklung geeigneter Habitate innerhalb der Gesamtfläche, auf Teilflächen an nördlichen Rand, kompensiert werden. Es ergäbe sich die absurde Situation, dass eine Ausgleichsmaßnahme für einen Eingriff in Natur und Landschaft einen ausgleichspflichtigen Eingriff darstellt, der wiederum durch Ausgleichsmaßnahmen kompensiert werden soll. Ob die geplanten Maßnahmen Erfolg hätten, ist auch sehr zweifelhaft: Es ist auch die Neuanlage von rund 5000 Metern neuer Wege im Gebiet vorgesehen ist, was die störungsempfindlichen Bodenbrüter sicher nicht tolerieren würden.